Am 17. August 2022 fand die 2.Vestische Klimakonferenz im Berufskolleg Ostvest in Datteln statt. Neben 120 Teilnehmenden in Präsenz hatten sich weitere 160 Interessierte über den angebotenen Livestream dazu geschaltet. Die Gesprächsleitung der Konferenz übernahm Moderator Stefan Prott (RDN Agentur).

Eröffnet wurde die Konferenz von Juliane Brüggemann, der Leiterin des Berufskolleg Ostvest, bevor Landrat Bodo Klimpel und der Dattelner Bürgermeister André Dora in ihren Begrüßungsreden einen Blick auf die klimatische Situation und die Bemühungen im Klimaschutz von Kreis und Stadt gaben. Bevor es dann in die drei Fachforen ging wurde das Sensorenprojekt des BK Ostvest durch den verantwortlichen Lehrer Ernst Schulz vorgestellt, welches darauf abzielt, Sensoren für klimarelevante Daten zu entwickeln und auf dem Regioklimaportal des Kreises RE- Link- darzustellen, als Ergebnis eines erfolgreichen Kooperationsionsprojektes zwischen dem Katasteramt der Kreisverwaltung Recklinghausen und dem Berufskolleg Ostvest (BKO).

Inhalte der Foren

Im Rahmen des Wasserstoff-Forums wurde an drei Thementischen konstruktiv über Fachkräftebedarfe und Herausforderungen in den Anwendungsfeldern Industrie, Mobilität und Wohnen diskutiert. Dabei wurde der Fokus auf die Berufskollegs im Kreis Recklinghausen gelegt.

Im Forum „Umweltfreundliche Mobilität“ befasste sich zum Einstieg mit dem Thema Mobilität und Wasserstoff. Hierzu wurde ein Video des Projekttages am Comenius Gymnasium Datteln gezeigt. Darauf aufbauend wurden die Initiativen rund um den Masterplan Mobilität 2050 des Kreises Recklinghausen und der Stadt Datteln insbesondere der Baustein Mobilität der städtischen Förderrichtlinie „Klimaschutz und Klimafolgenanpassung“ vorgestellt. 

Nach den Fachforen stellten die Moderatoren und Moderatorinnen im Gespräch mit Stefan Prott die wichtigsten Erkenntnisse und Ansätze ihres Forums kurz vor, bevor dann in einem Podiumsdiskurs die Frage „Mobilität und Wasserstoff – wo geht die Reise hin?“ beleuchtet wurde. Dazu begrüßte Stefan Prott Peter Haumann -Fachbereichsleiter Umwelt, Verkehr, Geoinformation, Planung und Wirtschaft beim Kreis Recklinghausen, Jasmin König – Fachdienstleiterin Umwelt bei der Stadt Datteln, Jan Garde vom Zukunftsnetz Mobilität NRW sowie Dr. Uta Willim, Fachdienstleiterin Wirtschaft beim Kreis Recklinghausen.

Die wichtigsten Statements

  • Alle Beteiligten des Diskurses waren sich einig, dass gemeinsames Handeln entscheidend ist, um Synergieeffekte ausschöpfen zu können. Die Umstellung von Verbrennungsmotoren auf wasserstoffbetriebene oder batterieelektrisch betriebene Fahrzeuge ist nur ein Teil der Mobilitätswende und auch nur für bestimmte Fahrzeugtypen und Anwendungsfälle geeignet.
  • hierbei geht es darum, das Autofahren weniger attraktiv zu machen. Gemeint sind damit sogenannte Push-Maßnahmen wie etwa Parkraumbewirtschaftung.
  • Die Mobilitätswende wird Geld kosten. Das Land NRW geht voran und ermöglicht Kommunen attraktive Fördermöglichkeiten, um eine nachhaltige Mobilitätsentwicklung zu unterstützen. Etwa durch die neue Förderrichtlinie Mobilitätsmanagement mit neuen Fördergegenständen etwa im Bereich des Car- und Bikesharings oder den im August veröffentlichten Wettbewerb „ways2work“.
  • Netzwerken (Einbindung aller Akteure, hier auch Kinder- und Jugend),
  • gemeinsames, zielorientiertes Arbeiten,
  • der kommunale Austausch mit allen Akteur*innen ist entscheidend,

 

Wasserstoff ist ohne Zweifel eines der wichtigsten Bausteine für das übergeordnete Ziel einer Klimaneutralität.
Das Vorhandensein von notwendigen Fachkräften spielt eine wesentliche Rolle. Die Berufskollegs im Kreis Recklinghausen bieten bereits gute Voraussetzungen zur Sicherstellung des notwendigen Fachkräftebedarfs. Gleichwohl: das Thema Wasserstoff muss stärker und schneller in die Bildungsgänge Eingang finden. Lehrplanarbeit ist dringend notwendig. Dabei sind auch praktische Anwendungsbezüge Voraussetzung. Es müssen vermehrt Kooperationen mit Akteuren aus der Praxis und Wirtschaft mit Berufskollegs stattfinden – z.B. mit den H2-Anwenderzentrum in Herten. Außerdem sind z.T. neue Berufsbilder erforderlich.

Bei dem Thema klimaneutrale Mobilität geht es um eine größere Transformation: Um räumliche Veränderungen, um eine Änderung der Mobilitätskultur und um soziale Gerechtigkeit. Einerseits müssen neue Mobilitätsangebote geschaffen sowie die Infrastruktur für aktive Mobilität massiv ausgebaut werden, um Anreize für ein nachhaltiges Mobilitätsverhalten zu schaffen.

Auch wurde deutlich, wie wichtig es ist, die Attraktivität neuer Technologien und Berufsbilder bei Jugendlichen zu erhöhen.

Zusammenfassung und Ausblick

Die drei Fachforen und der anschließende Diskurs haben deutlich gemacht, wie wichtig die Themen in unserem Kreis Recklinghausen sind und wie engagiert alle Beteiligten an einer klimaneutralen, nachhaltigen und klimaresilienten Entwicklung in unserer Region mitwirken.

Insgesamt ist die 2. Vestische Klimakonferenz eine konstruktive Plattform für neue und zukunftsgerichtete Kontakte gewesen, die weiter gepflegt und ausgebaut werden müssen.

Insbesondere das Engagement der Jugend durch das KiJuPa (Kinder- und Jugendparlament) Datteln und den Projekttag des Comenius Gymnasiums haben gezeigt, wie wichtig die umweltrelevanten Themen für zukünftige Generationen sind.

Es fanden darüber hinaus viele interessante und informative Gespräche innerhalb und auch außerhalb der Foren statt, die deutlich gemacht haben, wie wichtig es ist sich zu den Themen zu vernetzen und auszutauschen.

Gastgeber:


Sollten Sie Fragen haben, wenden Sie sich gerne an die Klimateams der Stadt Datteln und des Kreises Recklinghausen: